Lange Nacht der Forschung

Forschung und Gymnasium – gibt es das?

Die Schüler setzten sich im Rahmen des GreCos-Projektes (Green Composites for Schools) mit dem Anbau von natürlichen Rohstoffen und deren Weiterverarbeitung auseinander. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden bei der Langen Nacht der Forschung im Lakeside Science & Technology Park am 4.4.2014 präsentiert.

Alle Poster und Flyer, die zu sehen waren, wurden von den SchülerInnen selbst gestaltet.

Die Wahlpflichtfachgruppen Chemie (Leitung: Prof. Mag. Beate Bulfon) und Geografie (Leitung: Mag. Gabriele Inzinger) der 8.Klassen, das naturwissenschaftliche Labor der 7. Klassen (Leitung: Mag. Eveline Stuppnig), die Informatikgruppe des naturwissenschaftlichen Labors der 6.Klassen (Leitung: DI Mag. Michael Sablatschan) wurden vom Kompetenzzentrum Holz (W3C) in ein Forschungsprojekt eingebunden, das sich mit Flachs und Nutzhanf sowie der Herstellung von Werkstoffen auf Basis dieser natürlichen Rohstoffe beschäftigt. Die Schüler sollten dafür sensibilisiert werden, dass es in Zukunft in Hinblick auf einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, auf Nachhaltigkeit in der Produktion zu achten. Die im Mittelpunkt des Projekts stehenden Rohstoffe sind vielseitig verwendbar und werden nach der Nutzung CO2-neutral wieder zu Biomasse. (G1)

Die SchülerInnen des Wahlpflichtfaches Chemie arbeiteten mehrere Nachmittage in den Labors des Holzkompetenzzentrums. Sie lernten die Ausgangsstoffe, die Hanf- und Flachsöle kennen aus denen die naturfaserverstärkten Biopolymere hergestellt werden und untersuchten diese. Unter fachkundiger Anleitung bestimmten sie den Gehalt an ungesättigten Fettsäuren anhand der Iodzahlermittlung, bestimmten den Epoxidsauerstoffwert eines Epoxidharzes am Beispiel eines epoxidierten Pflanzenöles, führten selbst eine IR-Spektroskopie durch um diese Pflanzenöle zu untersuchen und arbeiteten mit fertigen Biopolymeren um daraus Formen zu bekommen. Sie konnten erfahren, dass diese neuen Materialien auf Grund ihrer guten Eigenschaften bereits in der Autoindustrie und in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden. (G1+F)
Weiteres fand für alle beteiligten SchülerInnen und andere interessierte Schüler aus den 8. Klassen eine Exkursion nach Tulln statt, wo die SchülerInnen die Fachhochschule Tulln kennenlernten, welche an der Herstellung von Kunststoffen aus Holzfasern und anderen Naturrohstoffen arbeitet. Chemielabor, Klimalabor, Prüflabor und Technikum sowie viele weitere interessante Stationen wurden den SchülerInnen vorgestellt. Ein ausführlicher Bericht findet sich auf (www.grecos.info). Zusätzlich wurde den SchülerInnen die Universität für Bodenkultur mit ihren Studienrichtungen vorgestellt.

Die Schüler des Wahlpflichtfachs Geografie setzten sich damit auseinander, wo in Österreich Flachs und Nutzhanf angebaut werden. Es wurde erhoben, wie groß die Anbauflächen in den einzelnen Bezirken sind, und die Ergebnisse dieser Recherche wurden in Karten veranschaulicht. Im Rahmen dieser Arbeit stellte sich heraus, dass die Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich über die größten Anbauflächen verfügen, da dort Betriebe ansässig sind, die diese Rohstoffe verarbeiten (Hanfland KG, Waldland GmbH.). Es wäre für die heimischen Landwirte von Vorteil, wenn es mehr Abnehmer für die Flachs- und Nutzhanfernte geben würde, da diese agrarischen Rohstoffe auch auf Brachflächen oder in Wasserschutzgebieten angebaut werden können, weil kein Einsatz von Pestiziden erforderlich ist.

Im Rahmen des naturwissenschaftlichen Labors wurde von SchülerInnen der 6.Klasse im Informatikunterricht die oben bereits erwähnte Projektwebseite www.grecos.info entwickelt und wird auch weiterhin von diesen gewartet. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang auch das offizielle GreCos -Logo (s.u.) im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs entworfen. Auf der Webseite finden sich allgemeine Informationen über GreCos sowie Neuigkeiten rund um das Projekt. Berichte über die Projektfortschritte können von allen Projektteilnehmern online gestellt werden.

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Die SchülerInnen des naturwissenschaftlichen Physiklabors besuchten an zwei Nachmittagen das Holzkompetenzzentrum W3C, um die Materialeigenschaften von Leichtbaustoffen zu testen. Dabei wurden Duroplaste, Thermoplaste und faserverstärkte Thermoplaste geprüft. Bei diesem Versuch wurden der Biege E-Modul, die Maximalkraft und die Maximalabsenkung gemessen und daraus die Maximaldehnung berechnet. In einem weiterem Versuch wurde das Verhalten von Duro- und Thermoplasten unter Einwirkung von Hitze genauer betrachtet. Die SchülerInnen hatten an diesen beiden Nachmittagen die Möglichkeit, einen Einblick in das Arbeiten in einem Labor zu bekommen.

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