Abschied von Direktor Elpelt und KollegInnen

Unser Herr Direktor, HR Mag. Rudolf Elpelt, hat sich mit 1. September 2020 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Neben ihm wechselten auch Prof. Mag. Evelyn Springer-Woschank, Prof. Mag. Veronika Vogler, Prof. Mag. Franz Hörnler und Prof. Mag. Patrick Kohlweg in den nächsten Lebensabschnitt. Die Kollegenschaft würdigte die fünf verdienstvollen Persönlichkeiten in einer Feier beim Gasthof Müller in Kraig.

Neben den erwähnten Kolleginnen und Kollegen hat besonders Direktor Elpelt mit seinen zahlreichen Verdiensten für das BG/BRG St. Veit an der Glan unsere Schule zu dem gemacht, was sie heute ist. Um sämtliche seiner Errungenschaften zu erwähnen, fehlt hier der Platz, doch finden Sie folgend Auszüge aus der Laudatio, die im diesjährigen Jahresbericht veröffentlicht wurde:

Gewünschtes Glück!

Wie herangehen an eine Laudatio für einen Menschen, der diese Schule in den letzten fast zwei Jahrzehnten geleitet, geformt, geprägt hat? Wie herangehen an diese Aufgabe, sodass das Ergebnis nicht an falsche Lobhudelei, an übersteigertes Pathos und schon gar nicht an einen glorifizierenden Nachruf gemahnt? Wie also einen ersten Satz formulieren?

[…]

Geboren am 11. August 1955 in Seeboden, evangelisch AB. 2 Kinder, Felix und Lara.

Volkschule, Hauptschule, Realgymnasium, Präsenzdienst, Diplom-Sportlehrer, Lehramtsstudium in Anglistik und Amerikanistik sowie Philosophie, Psychologie und Pädagogik. Davor und danach aber auch Bankangestellter, Fernfahrer, Trainer beim Kärntner und Österreichischen Wasserschiverband. Und jährlich mehrwöchige Arbeitsaufenthalte in den USA als Trainer, ein Auslandssemester in Chicago und Orlando. Dann Probejahr am BG II in Klagenfurt, ab 1986 Lehrer am BG/BRG Jergitschstraße, ein Jahr später dann bis 1999 Lehrer am BG Tanzenberg. Von 1999 bis 2002 dienstzugeteilter Lehrer am Landesschulrat für Kärnten, die „rechte Hand“ des Landesschulratspräsidenten. Einschlägige Fortbildungen im Bereich Schulentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Organisationsentwicklung und Schulmanagement. Ab 01.12.2002 dann „provisorischer Leiter“, am 01.07.2005 dann Ernennung zum Direktor des BG/BRG St. Veit an der Glan, 2015 schließlich die Verleihung des Berufstitels Hofrat.

Dieses durchaus heterogen zu nennende Portfolio ist die Voraussetzung für seine wohl herausragendste Eigenschaft, nämlich mit allen am Schulbetrieb Beteiligen reden zu können, Verständnis für Anliegen und Wünsche aufbringen zu können, auch gegen Widerstände sich durchsetzen zu können. Und das stets in einer freundlichen, bestimmten, immer aber humorvollen, offenen Art.

[…]

Dir. Elpelt folgt erfreulicherweise nie blindwütig all den Segnungen und Neuerungen, die sich die Bildungsminister*innen – es waren derer sechs – in den verwichenen Jahren ausgedacht haben. So bewahrt er beispielswiese kritisch abwartende Distanz zur sogenannten (und dazwischen auch mehrfach umbenannten und wahrscheinlich letztlich nicht umsetzbaren) Neuen Oberstufe. Stets regiert der Hausverstand. Andrerseits erkennt er sehr schnell, welche Vorteile es hat, wenn man in den Fremdsprachen vorzeitig auf die Erprobung der Modelle der standardisierten Reifeprüfung umsteigt.

Dass unsere Schule in den letzten Jahren dann auch stets im Vorderfeld bei den Ergebnissen der Zentralmatura und Bildungsstandardüberprüfungen liegt, überrascht da niemanden mehr.

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Aber selbst bei einer umfassenderen, ja vollständigen Aufzählung würden wir dem Wesentlichen der Amtszeit Rudolf Elpelts nicht gerecht werden. Vielleicht taugen folgende Begriffe dazu, das Prägende dieser Periode unseres Gymnasiums herauszustreichen: Handschlagqualität, Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen, Konfliktbegabung, kritisches Abwägen und Humor. Es ist bei all diesen Eigenschaften kein Zufall, dass die Kärntner Direktoren ihn zu ihrem Sprecher erkoren haben.

Sind wir jetzt, da wir am Ende unserer Laudatio angekommen sind, unserem Anspruch an eine solche näher gekommen? Wohl kaum. Es gibt Dinge, die sich nicht erzählen lassen, Stimmungen und Schwebungen, die sich nicht schildern, nicht benennen lassen. Vielleicht in ein paar Monaten, ein paar Jahren. Sollen dies Zeilen also so enden wie Peter Handkes eingangs zitierter Roman: „Später werde ich über das alles Genaueres schreiben.“?

Nein, da es sich in unserem Fall um ein- für den Betroffenen zumindest – freudiges Ereignis, seine Versetzung in den Ruhestand, handelt, fügen wir hier unser aller aufrichtiges Dankeschön verbunden mit den besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt in Gesundheit und Zufriedenheit an.

Lieber Rudi, Glück auf!